Basics für Architekten

Cost Sharing in der Architekturfotografie


— Gemeinsam investieren, gemeinsam profitieren

Luxusvilla, Mallorca @ Philip Kistner
Luxusvilla, Mallorca © Philip Kistner

Was ist Cost Sharing?

Stell Dir vor, ein neues Bürogebäude ist fertiggestellt. Der Architekt möchte die besondere Formensprache dokumentieren, der Bauherr benötigt Bilder für Broschüren und Investorengespräche, und auch die beteiligte Schreinerei oder Lichtplanerin möchte ihre Arbeit sichtbar machen. Anstatt dass jeder einzeln eine Fotoproduktion in Auftrag gibt, schließen sich alle zusammen – und teilen sich die Kosten.

Genau das ist die Idee von Cost Sharing: Mehrere Projektpartner investieren gemeinsam in eine Bildproduktion und erhalten am Ende denselben hohen Qualitätsstandard, den sie allein vielleicht nicht finanzieren könnten oder wollten. Die Produktions- und Lizenzkosten werden aufgeteilt, sodass jede Partei von professioneller Architekturfotografie profitiert – zu deutlich geringeren Kosten.

Der Vorteil liegt auf der Hand: Niemand zahlt die volle Summe, und trotzdem entstehen Bilder, die allen Beteiligten dienen. Jeder gewinnt, und gleichzeitig steigt die Sichtbarkeit der Bilder, weil sie aus unterschiedlichen Perspektiven genutzt werden: in Wettbewerben, in Pressearbeit, auf Social Media oder in Portfolios.

So entsteht ein Modell, das nicht nur faire Kosten verteilt, sondern auch die Sichtbarkeit aller Beteiligten erhöht – und damit aus einer Fotoproduktion eine echte Gemeinschaftsinvestition macht.

Zusammenfassung
Dieser Artikel geht auf das Cost Sharing Prinzip in der Architekturfotografie ein und beleuchtet, welche Vorteile in diesem Zusammenhang entstehen. Der Artikel erklärt auch, welche Voraussetzungen für eine gemeinsame Beauftragung erfüllt sein müssen und gibt praktische Tipps für die Umsetzung, sodass eine echte Win-Win-Situation für alle beteiligten Parteien entsteht.

Wie funktioniert das Cost Sharing Modell?

Das Modell rechnet sich immer dann, wenn mehrere Partner Zugang zu einer größeren Auswahl an Bildern wünschen – und das zu einem Bruchteil der üblichen Kosten.

Ein fiktives Beispiel verdeutlicht das Prinzip:

  • Honorar für eine Architekturfotografie-Produktion: 1.000 Euro
  • Bildbearbeitung: 1.000 Euro
  • Lizenzkosten für einen weiteren Projektpartner: 500 Euro

Gesamtkosten: 2.500 Euro.

Teilen sich zwei Parteien diese Summe, zahlt jede nur 1.250 Euro statt der vollen 2.000 Euro für eine Einzelproduktion. Das bedeutet: Jede Partei spart 37,5 %.

Mehr Projektbeteiligte, mehr Ersparnis im Cost Sharing Modell?

Noch deutlicher wird der Effekt und die Ersparnis, wenn sich der Hauptauftraggeber zusammen mit zwei oder drei Projektpartnern zu einer Einkaufsgemeinschaft zusammenschließt:

Kosten für Hauptauftraggeber + 1 Projektpartner  (siehe oben)
Kosten für Hauptauftraggeber + 2 Projektpartner
Honorar (fiktiv)
1.000 Euro
1.000 Euro
zusätzliche Lizenzkosten für alle Projektpartner (Basis-Nutzung)
1 x 500 Euro
2 x 500 Euro = 1.000 Euro
Bildbearbeitungskosten
1.000 Euro
1.000 Euro
Zwischensumme
2.500 Euro
3.000 Euro
Geteilt durch
2 Parteien
3 Parteien
Gesamtsumme pro Partei
1.250  Euro
1.000  Euro
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Dieser Artikel gibt Dir einen Überblick über die Frage, wie viel gute Architekturfotografie kostet.
Luxusvilla, Mallorca @ Philip Kistner
Luxusvilla, Mallorca ©  Philip Kistner

Weitere Vorteile durch das Cost Sharing Modell

  • Geteilte Nebenkosten: Reise- und Hotelkosten oder Technik-Assistenz werden ebenso geteilt – dadurch sinken die Gesamtausgaben für jede Partei weiter.
  • Mehr Reichweite, weniger Aufwand: Alle Projektpartner können die Bilder in ihren eigenen Kanälen nutzen – das stärkt die Sichtbarkeit des Projekts und verteilt die Kommunikation auf mehrere Schultern.
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Ausführliche Informationen zur Bedeutung und zum Nutzen der Architekturfotografie findest Du in diesem Wissensartikel.
Lichtburg, Essen @ Philip Kistner
Lichtburg, Essen ©  Philip Kistner

Welche Voraussetzungen müssen für Cost Sharing erfüllt sein?

Damit das Modell für alle reibungslos funktioniert, sollte die Einkaufsgemeinschaft einige Grundregeln beachten:

  • Frühzeitig zusammenschließen: Die Beteiligung sollte vor Produktionsbeginn feststehen und den Fotografen gemeinsam beauftragen  – nur so lassen sich die Wünsche aller Partner berücksichtigen.
  • Kleine Teams sind effizienter: Ideal sind 2–3 Parteien. Mehr Partner bedeuten mehr Abstimmungsaufwand.
  • Gemeinsamer Bildpool: Alle Partner wählen später aus demselben Bildpool aus.
  • Klare Koordination: Eine zentrale Ansprechperson (oft der Hauptauftraggeber) erleichtert die Organisation.
  • Verbindliche Zusage: Die Abrechnung erfolgt entweder gesammelt über den Hauptauftraggeber oder einzeln pro Partei – wichtig ist eine schriftliche Bestätigung vor Beginn der Produktion.
Deutsches Fußballmuseum, Dortmund Philip Kistner
Deutsches Fußballmuseum, Dortmund © Philip Kistner

Praxis-Tipp für Cost Sharing

Besonders gut funktioniert Cost Sharing, wenn sich Partner zusammentun, die bereits vertrauensvoll zusammenarbeiten – zum Beispiel Architekt und Ingenieur oder ein Architekt mit seiner langjährigen Schreinerei. Dann läuft die Abstimmung schnell und effizient, und alle Beteiligten profitieren von starken Bildern zu fairen Kosten.

Wie Du ein Cost Sharing Angebot bei uns anfragst?

Wenn Du überlegst, Cost Sharing für Dein Projekt zu nutzen, sprich uns einfach an. Am besten sammelst Du die interessierten Projektpartner vorab zusammen – wir erstellen dann ein transparentes, individuelles Angebot, in dem die Einkaufsgemeinschaft berücksichtigt wird.Du erreichst uns unkompliziert per Telefon, E-Mail oder über das Kontaktformular. Gemeinsam finden wir die Lösung, die für alle Beteiligten passt. 👉 Hier geht’s direkt zur Anfrage.

In diesem Text haben wir uns für eine flüssige Lesbarkeit entschieden und die männliche Form verwendet. Natürlich meinen wir dabei alle Geschlechter gleichermaßen – Architektinnen, Fotografinnen und alle, die sich von diesem Thema angesprochen fühlen. Falls also irgendwo „ein Architekt“ auftaucht, gilt das auch für „diverse“ und alle, die sich dazwischen oder jenseits von Kategorien sehen. Hauptsache, Ihr fühlt Euch angesprochen! ❤️

"Mit meiner Fotografie beschreibe ich die Interaktion von Menschen, Raum und Zeit: als sinnliches, nachhaltiges und pointiertes Erlebnis von Architektur."

Philip Kistner, Architekturfotograf
Über den Autor
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