Architekturfotografie
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Bedeutung und Nutzen für die Baubranche
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Bedeutung und Nutzen für die Baubranche
Seit über 100 Jahren arbeiten Architekten und Architekturfotografen Hand in Hand, um Bauwerke im richtigen Licht zu zeigen. Architekturfotografie ist das wichtigste und effektivste Kommunikationsmittel für Architekten. Sie lässt Gebäude lebendig werden und erklärt ihren Nutzen, indem sie sie in den passenden Kontext stellt. Zudem ist sie ein entscheidendes Instrument, um die Sichtbarkeit und das Marketing zu verbessern.
Dieser Artikel bietet Dir einen Einblick in die Beziehung zwischen Fotografie und Architektur. Du lernst die 10 Funktionen der Architekturfotografie kennen. Nutze diesen Artikel als Leitfaden, um die Vorteile der Architekturfotografie zu verstehen.
“Architekt*innen gestalten Bauwerke, Architekturfotograf*innen gestalten deren Wahrnehmung.”
Stell Dir vor, Du siehst die Skyline von Manhattan in der Abenddämmerung – eine Aufnahme, die zuerst Wolkenkratzer zeigt, aber viel mehr erzählt.
Fotografie ist besonders wertvoll, wenn es darum geht, Veränderungen in der Architektur zu zeigen. Denke an Manhattan um 1900 und die modernen Hochhäuser heute. Ein einzelnes Bild veranschaulicht die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Es spiegelt den politischen Einfluss wider und zeigt die Lösung des Platzmangels durch den Bau höherer Gebäude.
Die Frage ist: Was macht die Skyline von Manhattan so berühmt? Die Architektur selbst oder die beeindruckenden Bilder? Es ist beides. Architektur und Fotografie verstärken sich gegenseitig. Ein Gebäude erlangt Bekanntheit auch durch die Verbreitung seiner Bilder. Fotografen definieren ihren Erfolg durch die Gebäude, die sie abbilden.
Architekten und Fotografen beeinflussen einander oft so stark, dass Architekten ihre Entwürfe teilweise aus der Perspektive eines Fotografen entwickeln. Fotografen hingegen verstehen die Architektur erst vollständig, wenn sie die Vision des Architekten kennen.
Architekturfotografie erweckt Gebäude zum Leben, insbesondere wenn Fotografen sie im Kontext ihrer Nutzung aufnehmen. Sie zeigt, wie Menschen mit Architektur interagieren, während Architekten ihre Bauten meist vor der Nutzung entwerfen.
“Auf Fotografien gelingt es, Dinge und Menschen gleichberechtigt zu versammeln”
Fotografien zeigen wie sich der Lebensraum durch Architektur verändert. Ein Beispiel: Eine moderne Firmenzentrale inmitten eines traditionellen Dorfs oder ein stilvolles Loft über einem historischen Hinterhof. Erst durch Architekturfotografie wird sichtbar, wie solche Kontraste mit dem Leben und der Nutzung der Architektur harmonieren.
Verglichen mit Diagrammen oder Bauzeichnungen ist die Architekturfotografie viel effektiver, um die Komplexität eines Bauwerks zu vermitteln. Sie gibt dem Gebäude Kontext, der eine tiefere Auseinandersetzung mit der Architektur ermöglicht.
Architektur umfasst mehr als nur das fertige Gebäude – auch wenn oft nur dieses im Fokus steht. Neben Architekten und Designern gibt es viele weitere, die mit Architektur zu tun haben. Dazu zählen Kritiker, Historiker, Professoren und Forscher.
Was alle diese Berufe gemeinsam haben: Sie können nur existieren, weil Architekturfotografen die Architektur visuell festhalten. Ein Architekturkritiker bewertet ein Gebäude sowohl nach den Eindrücken vor Ort als auch anhand der dazugehörigen Fotos.
Die Leser von Architekturmagazinen können sich ebenfalls erst durch Bilder ein eigenes Urteil bilden.
Historiker und Forscher nutzen Fotografie, um Entwicklungen und Baustile besser einzuordnen. Dies hilft ihnen, die Architektur der Vergangenheit für die Zukunft zu verstehen. Auch ein Architekturstudium oder eine Architekturforschung wäre ohne visuelle Dokumentation kaum vorstellbar.
Dank Architekturfotografie kennen wir weltberühmte Bauwerke wie den Burj Khalifa in Dubai oder The Shard in London — ohne sie je besucht zu haben. Architekturfotografie macht Architektur standortunabhängig sichtbar und erfüllt damit eine wichtige Aufklärungsrolle.
Architekturfotografie zeigt Details wie Form, Farbe und Stil eines Bauwerks klar und unverfälscht. Die Informationsfunktion der Architekturfotografie dient als faktische Bestandsaufnahme. Mehrere Fotos desselben Gebäudes schaffen ein umfassendes Bild – fast wie eine Szene in einem Film.
Sie hält fest, wie ein Bauwerk zu einem bestimmten Zeitpunkt aussieht, einschließlich seiner Nutzung, Konzept und Alterung. Das ist besonders wertvoll für die historische Einordnung.
Ein Foto vermittelt die Idee und den Wert eines Bauwerks oft besser als lange Texte. Es macht Architektur sofort verständlich. Denn die Architekturfotografie hat den Anspruch, ein Gebäude schnell “lesbar” zu machen.
Nicht nur die unverfälschte, neutrale Dokumentation von Bauwerken ist Teil der Architekturfotografie. Durch Perspektive, Licht und Bildbearbeitung können Fotografen Gebäude kunstvoll in Szene setzen, die Wirklichkeit manipulieren und neue Emotionen wecken.
Architekturfotografie kann die Aufmerksamkeit auf architektonische Wiederholungen legen, Gebäude aus ungewöhnlichen Perspektiven einfangen und damit ganze Epochen aktiv prägen. Ein gutes Beispiel ist das Bauhaus: Hier entstand die Richtung „Neues Sehen“ in der Fotografie. Sie brach mit klassischen, an der Malerei orientierten Ansichten und setzte auf extreme Perspektiven, Licht- und Schattenspiele. Das Ergebnis: eine neue, dynamische Sicht auf Architektur.
Fotografen bewerten Bauwerke durch ihre Bilder und zeigen dabei auch Besonderheiten auf – fast wie Architekturkritiker.
Architekturfotografie ist ein wichtiger Bestandteil von journalistischen und öffentlichkeitswirksamen Inhalten. Sie verleiht Fachartikeln in Architekturmagazinen das gewisse Etwas. Sie finden in großen Medien ihren Platz, sei es in Reportagen oder Artikeln. Außerdem spielt sie eine zentrale Rolle für Unternehmen: Ob auf der Website oder in einer Image-Broschüre – starke Bilder prägen den Auftritt und die Botschaft eines Unternehmens.
Architekten nutzen Fotos anderer Bauwerke, um sich für neue Projekte inspirieren zu lassen.
Gute Fotos zeigen Gebäude im besten Licht, steigern den Marktwert und konservieren den Idealzustand – wichtig für Architekten, Bauherren und Immobilienmakler. Obwohl die Bausubstanz im Laufe der Zeit an Wert verliert, suggeriert die Fotografie eine Werterhaltung bzw. -steigerung.
In diesem Artikel hast Du erfahren, wie eng Architektur und Fotografie zusammengehören – und warum beide davon profitieren. Jetzt kennst Du die 10 wichtigsten Aufgaben der Architekturfotografie und verstehst besser, welche Rolle sie spielt. So kannst Du gezielt einschätzen, wie Architekturfotografie auch Dein nächstes Projekt optimal unterstützen kann.
In diesem Text haben wir uns für eine flüssige Lesbarkeit entschieden und die männliche Form verwendet. Natürlich meinen wir dabei alle Geschlechter gleichermaßen – Architektinnen, Fotografinnen und alle, die sich von diesem Thema angesprochen fühlen. Falls also irgendwo „ein Architekt“ auftaucht, gilt das auch für „diverse“ und alle, die sich dazwischen oder jenseits von Kategorien sehen. Hauptsache, Ihr fühlt Euch angesprochen! ❤️
"Mit meiner Fotografie beschreibe ich die Interaktion von Menschen, Raum und Zeit: als sinnliches, nachhaltiges und pointiertes Erlebnis von Architektur."