— Im vorletzten Jahr begann der Architekt Benjamin von Pidoll den Umbau einer Stadtvilla in Köln.
„Wir haben tatsächlich nur die Außenwände und das Dach stehen lassen und im Innenbereich Tabula rasa gemacht“. Dieser Satz bringt das Ausmaß der Veränderung auf den Punkt, mit der von Pidoll diese 1983 errichtete zweigeschossige Villa umbaute.
Als ich In diesem Herbst den fertigen Bau fotografierte, fand ich eine minimalistische Stadtvilla vor, die sich durch einen zurückhaltenden Materialeinsatz und feinste Details auszeichnet. Das bekannte Kölner Architekturmagazin Stylus stellt das Projekt in der aktuellen Winterausgabe auf einem achtseitigen Beitrag vor. Ich freue mich über den wunderbaren Start in die gemeinsame Zusammenarbeit mit Benjamin von Pidoll und auf unsere zukünftigen Projekte.
Benjamin von Pidoll über das Projekt: "Einzig die Außenfassade erinnert noch in Teilbereichen an den ursprünglichen Bestand des Hauses aus den 90er Jahren. Heute betritt man über das Entree den Galeriebereich, der über zwei Geschosse das Herzstück des Hauses bildet. Großzügige und offene Räume, die durch das Weglassen massiver Wände entgrenzt sind, schaffen immer neue Blickwinkel und Perspektiven. Der Blick mündet in einer Panoramaaussicht in den Garten. Fein gerahmte Öffnungen schaffen den Eindruck, dass die Natur ins Haus geholt wird.
Außerdem beschreibt Benjamin von Pidoll den Innenraum: "Raum und Nutzungsbereiche werden durch den pointierten Einsatz von Glas, Eichenholzelementen und Einbaumobiliar definiert. Zusätzlich zum Tageslicht spielt indirektes Licht im Haus eine tragende Rolle. So schafft eine Lichtdecke ein natürliches Oberlicht, welches in verschiedenste Lichttemperaturen schalt- und dimmbar ist. Im Erdgeschoss befinden sich die öffentlichen Bereiche wie Wohnzimmer, Küchenbereich mit Übergang zum Außenbereich, sowie Garderobe und ein repräsentatives Arbeitszimmer. Die beiden Galerieetagen bilden den Privatbereich aus Masterbedroom, Wellness- und Fitnessbereich, Ankleide- und Kinderzimmern. Licht als bestimmendes Element findet sich auch in der Wandinstallation im Wohnzimmer wieder, die an die Arbeit des Künstlers James Turrell angelehnt ist."
„Wir haben tatsächlich nur die Außenwände und das Dach stehen lassen und im Innenbereich Tabula rasa gemacht“.
"In den öffentlichen Bereichen des Wohnhauses wurde durchgehend Pietra-Serena Naturstein verwendet, aus dem auch Duschboden und Wände der Badezimmer gefertigt sind. Waschtische und Kaminsims sind dabei aus einem einzigen Block, als großformatige Platten gefertigt worden. Die privaten Räume wirken durch das durchgehend verlegte Eichenparkett warm und wohnlich, ohne das Konzept der Geradlinigkeit und Klarheit zu verlassen. Um die exakte Linienführung und Klarheit aus geometrischen Formen und minimalistischem Materialeinsatz nicht zu durchbrechen, ist die umfangreiche Haustechnik, die den neuesten Standards eines Smart Homes im KNX System genügt, unsichtbar in Decke, Wand und Einbaumöbel integriert. Eine besondere Lüftungslösung sind dabei die deckenintegrierten Schattenfugen. Eine weitere Besonderheit des Hauses ist das Heimkino, welches im Untergeschoss in Zusammenarbeit mit einem professionellen Kinoplaner entstanden ist."